„(In)Submises“ – (un)unterwürfig – ist der Titel der Choreografie der spanischen Tänzerinnen Sara Colomino Gimenez und Gisela de Paz Solvas. Dabei geht es um von der Gesellschaft auferlegte Normen, Äußerlichkeiten, Schönheit, Attraktivität und die damit verbundene Gefahr, diesem Wertespiel zum Opfer zu fallen.
Mehr als 50 Schüler:innen der 10. und 11. Klassen des Friedrich-Ludwig-Jahn Gymnasiums Forst und 4 Lehrer:innen erlebten vergangene Woche in der Aula eine ausdrucksstarke und emotionale Tanzperformance. In der anschließenden Diskussionsrunde, die in englischer Sprache stattfand, setzten sich die Schüler:innen mit der inhaltlichen Thematik auseinander. Dabei spielten die „social media“ wie Facebook oder Instagram eine wichtige Rolle aber auch das Vertrauensverhältnis zu Freunden oder Eltern, wenn es um eigene Probleme und das sich Öffnen Anderen gegenüber geht. Den Jugendlichen fehlt oft das Verständnis der Eltern, die Probleme wahr- und anzunehmen. Für Sara und Gisela war dieses Projekt ein Experiment, erstmalig wurde es in dieser Form an einer Schule durchgeführt.
In einem Workshop mit 30 Teilnehmenden inspirierte schon allein die temperamentvolle Musik, sich zu bewegen und Körperbewusstsein aufzubauen. Unter Anleitung der spanischen Künstlerinnen wurde in kurzen Übungseinheiten das gegenseitige Vertrauen gestärkt, die Wahrnehmung des Körpers unter anderem durch Signale von außen vertieft und durch Dehnübungen ergänzt. Alle Teilnehmenden und auch die Künstlerinnen waren begeistert und gingen mit vielen Anregungen, Eindrücken und Kontakten aus dem Projekt.
Am Nachmittag wurde die Tanzperformance noch einmal in der Forster Innenstadt aufgeführt. Hier herrschten völlig andere Rahmenbedingungen inmitten der Fußgängerzone in der Cottbuser Straße. Auch diese Erprobung von zeitgenössischem Tanz im öffentlichen Raum fanden die Künstlerinnen und auch Zuschauenden spannend.
Sara Colomino Gimenez und Gisela de Paz Solvas verbindet seit 15 Jahren eine enge Freundschaft. Tanzprojekte führen vor allem Sara in viele Länder, Gisela lebt derzeit in Leipzig. Mit dem Projekt „Dance in Residence Brandenburg“ hat sich nun auch für Beide die Gelegenheit geboten, einige Wochen im Sommer gemeinsam zu verbringen. Nach dem Aufenthalt in Deutschland folgen Tanzprojekte in Mexiko, Spanien und Griechenland.
Das Projekt „Dance in Residence Brandenburg“ wird im Rahmen der Vernetzungsarbeit mit der Stadt Forst (Lausitz) über das Bund-Länder-Programm „Soziale Stadt“ unterstützt.